Schlüssel für plastische Chirurgie
28.2 Technik
Die Mastopexie-Augmentation nach dem Wise-Muster mit einem glatten, runden Silikonimplantat, teilweiser subkorporaler Platzierung und doppelschichtiger Anlage.
Die Patientin wird in den Operationssaal gebracht und in Rückenlage auf dem Operationstisch gelagert, wobei die Arme bis zu 90 Grad ausgestreckt und gut an den Armbrettern befestigt sind. Beide Schultern sollten sich auf der gleichen Höhe befinden. Der Patient wird aufgesetzt, um den präoperativen Status zu beurteilen (▶Abb. 28.5).
Eine Lokalanästhesie, die eine Mischung aus Lidocain und Marcain mit Epinephrin enthält, wird in das markierte Muster und als Lokalanästhesie-Block der Brust injiziert. Ein vertikaler Schnitt wird scharf innerhalb des Mastopexie-Resektionsmusters gesetzt, wobei das Brustgewebe geteilt wird, und mit einem Kauter bis zur Fascia pectoralis geführt. Der Pectoralis-Muskel wird gefasst und geteilt, bis der Areolarraum unter dem Muskel identifiziert ist. Dann wird ein beleuchteter Retraktor unter den Musculus pectoralis major gesetzt und ein starker Zug nach oben ausgeübt, um den Musculus pectoralis major vom Musculus pectoralis minor zu trennen (▶Abbildung 28.6). Die Taschendissektion wird mit dem monopolaren Elektrokauter durchgeführt und es wird keine stumpfe Dissektion verwendet. Die submuskuläre Dissektion erfolgt bei der linken Brust im Uhrzeigersinn und bei der rechten Brust gegen den Uhrzeigersinn von medial nach lateral, bis die Tasche eine angemessene Größe erreicht hat (▶Abb. 28.7). Es wird darauf geachtet, jeden Kontakt mit den Rippen zu vermeiden, um die postoperativen Schmerzen zu verringern. Der mediale Ursprung des Musculus pectoralis major wird disinseriert, um eine angemessene Ausdehnung des unteren Pols zu erreichen. Es wird eine sorgfältige Hämostase erreicht. Es werden Testergel-Implantate eingesetzt und die Brüste vorübergehend verklammert (▶Abbildung 28.8). Es wird ein Abstand von 7 cm zwischen Brustumschlagfalte und Warzenhof gewählt und ein entsprechendes elliptisches Mastopexiemuster entworfen (▶Abb. 28.9). Die Patientin wird in eine aufrechte, sitzende Position gebracht, und die Symmetrie wird bestätigt. Falls Bereiche für eine zusätzliche Dissektion vorhanden sind, werden diese markiert. Die Testimplantate werden entfernt, und die Taschen werden mit einer dreifachen antibiotischen Lösung gespült. Die formalen Implantate werden dann steril in der No-Touch-Technik eingesetzt. Das Implantat wird in den Kellertrichter eingebracht, wobei jeglicher Kontakt mit dem Operationstisch oder den Handschuhen des Chirurgen vermieden wird (▶Abb. 28.10, ▶Abb. 28.11 , ▶Abb. 28.12). Der Assistent verwendet einen Deaver-Haken, um die Platzierung des Implantats zu erleichtern (▶Abb. 28.13, ▶Abb. 28.14). Die Taschen werden mit 3-0 Vicryl verschlossen (▶Abb. 28.15). Die Haut wird dann mit Schneiderstichen befestigt, und die Patientin wird erneut in eine aufrechte Position gebracht, um die Mastopexiemarkierungen zu überprüfen. Die Brustwarzen werden mit einem 42-mm-Ausstecher nachgezeichnet (▶Abb. 28.16). Der Warzenhof wird in situ belassen (▶Abb. 28.17). Die Markierungen werden scharf eingeschnitten (▶Abb. 28.18) und die dazwischen liegende Haut deepithelisiert. Mit dem Kauter wird ein Einschnitt an der Peripherie der vertikalen Gliedmaßen vorgenommen. Der untere Teil des Warzenhofstiels wird mit dem Kauter gelöst, so dass ein oberer Stiel entsteht, der die Bewegung nach oben und das Einsetzen ohne Spannung ermöglicht. Zur Verbesserung der Kontur wird ein kleiner Gewebskeil aus dem vertikalen Schenkel entfernt. Das elliptische Mastopexiemuster wird in voller Dicke entfernt, wobei darauf geachtet wird, nicht in die Implantattasche einzudringen, und die resezierten Mengen werden aufgezeichnet. Nachdem Form und Größe der Brust im Sitzen bestätigt wurden, werden vertikale Säulennähte gesetzt, im Durchschnitt insgesamt drei unterbrochene Nähte (2-0 Vicryl). Die Haut wird schichtweise mit unterbrochenem 3-0 Monocryl für die tiefe Dermis und einem subkutikulären 3-0 Monocryl oberflächlicher verschlossen. Der Patient wird zur abschließenden Beurteilung wieder in eine aufrechte Sitzposition gebracht. (▶Abb. 28.19). Das Ergebnis vor (▶Abb. 28.20) und nach der Operation (▶Abb. 28.21) ist zum Vergleich dargestellt.
Klinische Perlen
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Hämostase: Es sollte eine sorgfältige Hämostase erreicht werden, um postoperative Hämatome und eine Entzündungsreaktion zu vermeiden, die zu einer Kapselkontraktur führen kann.
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Muskel Pectoralis: Die medialsten Fasern des Musculus pectoralis major sollten gelöst werden, um einen eingeschnürten unteren Pol zu vermeiden.
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Implantatplatzierung: Es wird stets die No-Touch-Technik angewendet, um eine Kontamination des Implantats zu vermeiden.
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Dissektion: Die Dissektion sollte genau sein, um das Implantat aufzunehmen, und eine Überdissektion sollte jederzeit vermieden werden, insbesondere eine seitliche Überdissektion.
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Rippen: Ein Kontakt mit den Rippen sollte vermieden werden, um postoperative Schmerzen zu verringern.
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Hautresektion: Eine konservative Hautresektion wird durchgeführt, um postoperative Wundprobleme zu vermeiden.
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Vertikale Gliedmaßen: Die Beachtung der beidseitigen vertikalen Gliedmaßenlänge ist wichtig, um eine Symmetrie zu erreichen.