Tetrasomie X
Die Symptome der Tetrasomie X sind sehr unterschiedlich und reichen von relativ leicht bis schwer. Die Symptome ähneln oft denen der Trisomie X. Körperlich weisen die Patienten meist ausgeprägte Gesichtszüge auf, wie z.B. Epikanthusfalten, flache Nasenrücken, nach oben gerichtete Lidspalten, Mittelgesichtshypoplasie, kleine Münder, Gaumenspalten oder hohe Gaumenwölbungen, verspätete oder fehlende Zähne oder Zahnschmelzdefekte. Die meisten von ihnen wurden auch als länger und größer beschrieben. Viele zeigen auch Anomalien des Gelenk- und Muskeltonus, einschließlich Hypotonie und Gelenklockerheit in den Hüften. Auch Skelettprobleme können vorhanden sein, einschließlich abnormaler Krümmungen der Wirbelsäule. Eine informelle Studie an zwanzig Mädchen mit Tetrasomie und Pentasomie X ergab, dass 10 Prozent der Patienten eine Gelenklockerheit in den Hüften aufwiesen, während 20 Prozent Gelenkeinschränkungen hatten.
Entwicklungsmäßig zeigen Menschen mit Tetrasomie X häufig leichte Verzögerungen in den Bereichen Sprachentwicklung und Artikulation, Sprachausdruck und -verständnis sowie Lesefähigkeit. Auch die motorische Entwicklung ist verzögert, wobei das Gehalter zwischen 16 Monaten und 4,5 Jahren liegt. Bei etwa 50 % der Patienten verläuft die Pubertät normal, während bei den anderen 50 % keine Pubertät, eine partielle Pubertät ohne sekundäre Geschlechtsmerkmale oder eine vollständige Pubertät mit Menstruationsunregelmäßigkeiten und/oder frühen Wechseljahren (möglicherweise schon im Teenageralter) auftritt. In der medizinischen Literatur wird über vier Tetra-X-Schwangerschaften berichtet, zwei gesunde, eine mit Trisomie 21, eine Totgeburt mit Omphalozele.
In Bezug auf die inneren Organsysteme können Tetrasomie-X-Patienten Anomalien des Seh-, Hör-, Kreislauf-, Nieren- oder Nervensystems aufweisen. Zu den Störungen des Auges gehören Myopie, Nystagmus, Kolobom, Mikrophthalmus oder Hypoplasie des Sehnervs. Was das Gehör betrifft, so sind die Patienten anfälliger für Ohrinfektionen, Schallblockaden oder Nervenanomalien. Es wurde auch über mehrere Herzfehler berichtet, darunter ventrikuläre/atriale Septumdefekte, Atresie, hypoplastisches Rechtsherzsyndrom, offener Ductus arteriosus und konotrunkale oder klappenartige Herzfehler. Tetrasomie-X-Patienten scheinen auch anfälliger für Krampfanfälle zu sein, obwohl es keine dokumentierten Anomalien in der Gehirnfunktion oder -struktur gibt, wenn sie mit einem EEG oder MRT analysiert werden.