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Sportmedizin und der Rollstuhlsportler

Internationale Wettkämpfe für Rollstuhlfahrer sind heute ein wichtiger Bestandteil der Sportwelt. Sie tragen dazu bei, sowohl den Gemütszustand als auch die physiologischen Funktionen zu verbessern und gleichzeitig die Langzeitprognose zu verbessern. Die unmittelbaren medizinischen Probleme sind die gleichen wie bei anderen Wettkämpfen, aber es gibt auch spezifische Probleme (Blaseninfektionen, Druckgeschwüre, Unverträglichkeiten gegenüber extremen Umweltbedingungen und Verletzungen im Zusammenhang mit der Rollstuhlbenutzung). Die Klassifizierung von Behinderungen auf der Grundlage des anatomischen oder funktionellen Niveaus einer Läsion bietet eine einigermaßen faire Grundlage für den Wettbewerb. Die meisten der bisherigen funktionellen Daten beziehen sich auf Kraft (isometrisch und isokinetisch) und aerobe Leistung (gemessen im Rollstuhl oder auf einem Armergometer). Während der inaktive Patient oft stark eingeschränkt ist, können Rollstuhlsportler eine größere funktionelle Kapazität haben als sitzende Normalpersonen. Die Trainingsprinzipien für Rollstuhlfahrer sind ähnlich wie bei Nichtbehinderten, doch da die Armmuskeln klein sind, kann ein Großteil der Trainingsreaktion eher peripher als zentral sein. Die Spanne zwischen einem wirksamen Reiz und einem Übertraining ist ebenfalls geringer. Die Teilnahme an einem Trainingsprogramm steigert nicht nur die physiologische Funktion, sondern wirkt auch Depressionen entgegen und stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Biomechaniker leisten heute einen zunehmenden Beitrag zum Rollstuhlsport, indem sie das Design von Wettkampfrollstühlen verbessern, die mechanische Effizienz der Teilnehmer steigern und dazu beitragen, die Verletzungsrisiken zu verringern. Die Vorteile des Rollstuhlsports sind inzwischen eindeutig erwiesen, und Hausärzte sollten mehr tun, um die Teilnahme von Menschen im Rollstuhl zu fördern.