Articles

Yahoo Mail stoppt Werbeblocker, wie geht es weiter?

Washington: In den sozialen Medien wurde berichtet, dass Yahoo offenbar einigen seiner Abonnenten, die in ihrem Browser eine Werbeblocker-Software verwenden, den Zugang zu seinem Mail-Dienst verwehrt.

Um auf ihre E-Mails und die dazugehörige Werbung zugreifen zu können, müssen sie die Werbeblocker-Erweiterung deaktivieren, zumindest für Yahoo Mail.

Es scheint, dass im Moment nur einige amerikanische Abonnenten diese Warnmeldung erhalten haben: „Yahoo Mail kann nicht angezeigt werden.

Bitte deaktivieren Sie Ad Blocker, um Yahoo Mail weiterhin nutzen zu können.“ Es ist das erste Mal, dass ein Webmail-Dienst auf diese Weise gehandelt hat, aber alle Internet-Giganten sehen sich mit einem Defizit konfrontiert, das durch die Verbreitung von Adblock Plus und anderen ähnlichen Produkten verursacht wird.

Google versucht ebenfalls, auf diese Art von Software zu reagieren.

Viele Google Chrome-Nutzer müssen sich eine Werbung ansehen, bevor sie Videos auf YouTube ansehen, selbst wenn sie eine Werbeblocker-Erweiterung installiert haben. Dasselbe gilt für Spotify.

Und der SVOD-Dienst Hulu verhindert, dass einige seiner Videos angesehen werden, wenn ein Werbeblocker erkannt wird.

Bei den Nachrichten-Websites kam eine der schärfsten Reaktionen aus Deutschland, wo der Zugriff auf die sehr beliebte Website der Bild-Tageszeitung ganz einfach blockiert wird, wenn Adblock aktiviert ist.

Die Website weist auch auf ihre kostenpflichtige Version hin, die garantiert werbefrei ist. In einem eher ungewöhnlichen Ansatz schaltet der niederländische Sender RTL seine Videos für diejenigen, die ihren Adblocker aktiviert haben, auf schwarz-weiß um.

Das auf Computern sehr verbreitete Adblocking hält nun auch Einzug auf Mobiltelefonen, was zu Einnahmeverlusten für die Verlage führt.

Bei Android ist Adblocking über spezielle Browser schon lange möglich. Jetzt geht iOS ähnliche Schritte, denn seit der Einführung von iOS 9 im September ist die Verwendung von Werbeblocker-Software erlaubt.

Alleine die Browser-Erweiterung Adblock Plus hat nach eigenen Angaben über 300 Millionen Downloads, alle Plattformen eingeschlossen.