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Eine Modifikation des Winter-Shunts zur Behandlung von pädiatrischem Low-Flow-Priapismus

Zweck: Die zur Behandlung von Priapismus verfügbaren kavernösen Shunt-Operationen sind für Kinder häufig ungeeignet, da die Gefahr eines persistierenden venösen Lecks besteht, das zu postoperativer erektiler Dysfunktion führt. In diesem Artikel wird eine Abwandlung des Winter-Shunts beschrieben, die für die Behandlung des Low-Flow-Priapismus bei Kindern geeignet ist.

Methoden und Patienten: Mit einer großkalibrigen Nadel wurden mehrere Einstiche in die Spitze des Schwellkörpers durch die Eichel vorgenommen. Die Nadelspuren fungierten dabei als temporäre kavernoglanduläre Fistel, die ein Abschwellen bewirkte. Diese modifizierte Technik wurde bei 7 Kindern angewandt, die alle einen ischämischen Priapismus hatten. Die Altersspanne reichte von 9 Monaten bis 17 Jahren, und die mittlere Dauer der Symptome betrug 11 Stunden (Bereich 5-20 Stunden).

Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte der Priapismus durch die modifizierte Technik erfolgreich gelindert werden. Ein sofortiges Wiederauftreten von Priapismus wurde nur bei einem Patienten festgestellt. Bei 5 Patienten, für die angemessene Nachuntersuchungen vorliegen, wurde die Erektion des Penis nach dem Eingriff entweder durch Selbstauskunft oder durch Beobachtung bestätigt. Es traten keine größeren Komplikationen auf.

Schlussfolgerung: Diese technische Modifikation des klassischen Winter-Shunts scheint eine nützliche Alternative bei der Behandlung des pädiatrischen Low-Flow-Priapismus zu sein. Die hohe Chance, die Erektionsfähigkeit nach dieser Technik zu erhalten, ist ein wesentlicher Vorteil. Weitere klinische Studien sind erforderlich, um die Beobachtungen in diesem vorläufigen Bericht zu bestätigen.