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Xiphophorus Genetic Stock Center

Dr. Manfred Schartl

Co-PI für das XGSC

Mein Hauptforschungsinteresse gilt den molekularen Prozessen in der organismischen Entwicklung und deren Fehlfunktionen in der Krebsentstehung. Ein Hauptthema ist die Signaltransduktion und Genregulation beim Melanom. Ich verwende das Xiphophorus-Modellsystem und transgene Medaka, die verschiedene Arten von Pigmentzelltumoren entwickeln. Neben klassischen Werkzeugen zur biochemischen Charakterisierung der Signaltransduktion und Transkriptionsregulation verwende ich Genomsequenzierung und RNA-Seq-Transkriptomik in einem vergleichenden Ansatz von Fischmodellen mit menschlichen Daten, um neue Melanomgene und kleine nicht-kodierende RNAs zu identifizieren, die am Übergang von einer gutartigen Pigmentläsion zu einem malignen Melanom beteiligt sind. Für funktionelle Studien haben wir verschiedene Zellkultursysteme von Fischen, Mäusen und menschlichen Melanomen aufgebaut, um die Ausprägungen einzelner Parameter der malignen Transformation zu messen. Ergänzt wird dies durch Studien mit transgenen und CRISPR/Cas9-Knockout-Fischen. Mein Team hat Pionierarbeit bei der Verwendung von kleinen Aquarienfischmodellen für die Krebsforschung geleistet. Nach der Isolierung des ersten Melanom-Onkogens aus einem Modellorganismus hat unsere Forschung die Bedeutung der Ras/Raf/MAPK-Signalübertragung für die Melanombildung aufgedeckt, die heute für mehr als 60 % der menschlichen Melanome verantwortlich gemacht wird. Obwohl meine Forschung in der Grundlagenforschung verwurzelt ist, um die genetischen, molekularen und zellulären Grundlagen der Krebsentstehung zu verstehen, habe ich immer ein besonderes Augenmerk auf den translationalen Aspekt meiner Ergebnisse gelegt. An meinem Lehrstuhl habe ich Assistenz- und außerordentliche Professorenteams eingerichtet, die an Mausmodellen und menschlichen Krebszelllinien arbeiten und häufig mit klinischen Wissenschaftlern zusammengearbeitet haben. Vergleichende Studien haben zur Charakterisierung von Molekülen und zellulären Prozessen geführt, die erstmals in Fischmodellen entdeckt wurden und die für die Diagnostik und Therapie menschlicher Krankheiten von Bedeutung sind. An der medizinischen Fakultät meiner Universität habe ich den Einsatz von Next Generation Sequencing bei der Diagnose von Krebspatienten initiiert. Zusammen mit meinen Kollegen aus der Dermatologie habe ich eine gezielte genetische Sequenzierungsdiagnose für Melanompatienten entwickelt, die nun an neue technologische Entwicklungen angepasst wird. Dieses Programm war so erfolgreich, dass andere klinische Abteilungen des Comprehensive Cancer Center diese Methodik schnell auch für ihre Patienten übernommen haben. In unserem NIH-geförderten Projekt habe ich zusammen mit meinen Kollegen an der Texas State University ein neues Screening-System entwickelt, das auf Transkriptom-Veränderungen bei Melanom-Entwicklungsfischen basiert und mit dem sich Krebsmedikamente aus Hochdurchsatztests chemischer Bibliotheken aufspüren lassen.

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