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Xanthinoxidase-Hemmer

Ein Xanthinoxidase-Hemmer ist eine Substanz, die die Aktivität der Xanthinoxidase, eines am Purinstoffwechsel beteiligten Enzyms, hemmt. Beim Menschen verringert die Hemmung der Xanthinoxidase die Produktion von Harnsäure, und mehrere Medikamente, die die Xanthinoxidase hemmen, sind für die Behandlung von Hyperurikämie und damit zusammenhängenden Erkrankungen wie Gicht angezeigt. Xanthinoxidase-Hemmer werden derzeit für die Behandlung von Reperfusionsverletzungen untersucht.

Xanthinoxidase-Hemmer gibt es in zwei Arten: Purinanaloga und andere. Zu den Purinanaloga gehören Allopurinol, Oxypurinol und Tisopurin. Zu den anderen gehören Febuxostat, Topiroxostat und Inositole (Phytinsäure und Myo-Inositol).

In Experimenten wurde festgestellt, dass zahlreiche Naturstoffe die Xanthinoxidase in vitro oder in Tiermodellen (Mäuse, Ratten) hemmen. Dazu gehören drei Flavonoide, die in vielen verschiedenen Obst- und Gemüsesorten vorkommen: Kaempferol, Myricetin und Quercetin. Im Allgemeinen hemmen planare Flavone und Flavonole mit einer 7-Hydroxylgruppe die Xanthinoxidase. Ein aus Cinnamomum osmophloeum extrahiertes ätherisches Öl hemmt die Xanthinoxidase bei Mäusen. Das Naturprodukt Propolis aus ausgewählten Quellen hemmt die Xanthinoxidase bei Ratten; die spezifische Substanz, die für diese Hemmung verantwortlich ist, wurde nicht identifiziert, und die Allgemeingültigkeit dieser Ergebnisse ist unbekannt. Ein Extrakt aus den Blättern von Pistacia integerrima hemmt ebenfalls die Xanthinoxidase in einem Ausmaß, das weitere Forschung verdient.

In der Volksmedizin wird der Baumfarn Cyathea spinulosa (früher Alsophila spinulosa) gegen Gicht eingesetzt, aber sein aktivster Bestandteil, Kaffeesäure, ist nur ein schwacher Inhibitor der Xanthinoxidase.