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Witchcraft beliefs as a cultural legacy of the Atlantic slave trade: Evidence from two continents☆

In diesem Beitrag wird die These vertreten, dass der historische Sklavenhandel zur Verbreitung des hartnäckigen Hexereiglaubens auf beiden Seiten des Atlantiks beigetragen hat, und es werden zwei wichtige empirische Muster festgestellt. Erstens wird gezeigt, dass in Afrika südlich der Sahara Vertreter ethnischer Gruppen, die in der Vergangenheit stärker dem atlantischen Sklavenhandel ausgesetzt waren, heute eher an Hexerei glauben. Damit wird eine Verbindung zwischen historischem Trauma und zeitgenössischer Kultur hergestellt. Zweitens wird die Rolle des Sklavenhandels bei der kulturellen Weitergabe über die Kontinente hinweg untersucht. Dabei wird festgestellt, dass die Nachfahren der Afroamerikaner im heutigen Lateinamerika im Vergleich zu anderen Gruppen mit Vorfahren wesentlich häufiger an Hexerei glauben. Unter Berücksichtigung der Abstammung und anderer relevanter Faktoren ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen, die in Regionen leben, die historisch stärker auf afrikanische Sklavenarbeit angewiesen waren, ebenfalls eher an Hexerei glauben, höher. Diese Ergebnisse stützen ethnografische Erzählungen über den Zusammenhang zwischen Sklavenhandel, Sklaverei und der Verankerung des Hexereiglaubens und werfen ein Licht auf die Natur dieses Glaubens und der damit verbundenen Praktiken als kultureller Rahmen für die Interpretation von Unglück und als Mechanismus der Versklavung in lokalen Gemeinschaften.