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Was ist Gender-, Sexual- und Frauenforschung?

Die Frauenforschung entstand in den späten 1960er Jahren als Reaktion auf den Ausschluss der Beiträge und Perspektiven von Frauen aus den traditionellen akademischen Disziplinen. Die ersten Begründerinnen der Frauenforschung waren auch in der Frauenbewegung aktiv, und diese Verbindung von Wissenschaft und feministischem Aktivismus besteht bis heute fort.

In den letzten 40 Jahren hat die Frauenforschung einen enormen Aufschwung erlebt und wird allein in den USA an fast 600 Colleges und Universitäten angeboten. Viele Hochschulen, darunter auch Augsburg, bieten Haupt- und Nebenfächer in der Frauenforschung an, und seit 2016 gibt es in den USA 20 Promotionsprogramme in diesem Bereich. Im Jahr 2014 änderte Augsburg den Namen seines Programms von Women’s Studies in Gender, Sexuality, and Women’s Studies, um die Art und Weise widerzuspiegeln, in der das Feld in seiner Herangehensweise an die Analyse von Geschlecht und Sexualität inklusiver geworden ist.

Während es nur wenige strikte Regeln darüber gibt, was Women’s Studies sein sollten, gibt es ein paar Merkmale, die das Feld definieren:

  • Intersektional: Während Geschlecht ein Hauptfokus unserer Kurse ist, sind wir immer aufmerksam auf die Art und Weise, wie Erfahrungen und Identitäten je nach Rasse, Ethnizität, Klasse, sexueller Orientierung, Geschlechtsausdruck, Fähigkeit, Nationalität, Alter und Religion variieren. In Augsburg sind wir besonders verpflichtet, die Zusammenhänge und Ungleichheiten zu hinterfragen, die nicht nur in den USA, sondern auf der ganzen Welt bestehen.
  • Interdisziplinär: Wir schöpfen aus den Erkenntnissen und Beiträgen vieler verschiedener akademischer Disziplinen, darunter Geschichte, Englisch, Soziologie, Politikwissenschaft, Biologie und viele mehr.
  • Forschungsorientiert: Die Gender-, Sexual- und Frauenforschung ist zwar von Natur aus politisch, stützt sich aber auch auf jahrzehntelange Forschung in vielen Fachbereichen. Unsere Forschungsmethoden sind sehr vielfältig und umfassen Umfragen, Filmanalysen, Ethnographien, mündliche Überlieferungen, Literaturanalysen und sogar Instant-Messenger-Interviews.
  • Aktivistisch: Im Zentrum der Frauenforschung steht die feste Überzeugung, dass die akademische Analyse mit unserem Handeln verbunden sein muss. Auf diese Weise ist die Frauenforschung eng mit der Verpflichtung Augsburgs verbunden, sich in der Gemeinschaft der Twin Cities und in der ganzen Welt zu engagieren.