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Warum liebe ich sie

Und dann fragten sie ihn – selbst nach all diesen Jahren, warum wartet er? Worauf wartet er noch? Warum hält er sich an diesem dünnen Faden der Hoffnung fest, mit ihr zusammen zu sein, wenn alles, was er von ihr hat, ein gebrochenes Versprechen nach dem anderen ist? Warum glaubt er an diese Lüge? An diese Fiktion? An dieses Stück Dreck? Die gleiche Geschichte, die sich immer und immer wieder wiederholt. Wenn er als nichts weiter als ein Stück Müll betrachtet wird.

Warum webt er dann diese phantasievollen Träume, in denen sie ihn liebt, ihn anbetet, sich um ihn kümmert, bei ihm bleibt, jetzt und für immer? Und taucht in diesen Träumen so tief in diesen Ozean falscher Hoffnung ein, dass er vergisst, dass dies – bei allem, was er fühlt – nur ein Traum ist und bleiben wird, ein naiver Traum, der weit, weit von der Realität entfernt ist.

Warum lässt er sich also sein Leben durch diese vergeblichen Erwartungen ruinieren, wo er doch so viel und so Gutes in seinem Leben tun könnte? Warum vergisst er, dass es andere Dinge im Leben gibt, die wichtig sind, die einen Sinn haben für ihn, für sie und für alle, die auf die eine oder andere Weise mit ihm verbunden sind?

… vor allem, vor allem, wenn es keine Hoffnung gibt, dass er mit ihr zusammenkommt. Überhaupt keine Hoffnung. Keine. Punkt.

Warum mag er sie dann noch? Warum schlägt sein Herz immer noch für sie? Warum gibt er alles auf, nur um einen ruhigen Spaziergang neben ihr zu machen? Warum rennt er bei den leisesten Geräuschen zu ihr? In ihren so genannten Momenten der Not? Warum gibt er alles, was er hat, für sie auf? Sie – die wie eine Sommerbrise ist, die nur das Versprechen von Regen gibt. Nur ein Versprechen für ein paar Augenblicke. Und dann die unfruchtbaren Tage hinterlässt. Ausgedörrte Nächte.

Und warum vergisst er, dass ihr Interesse an ihm nur vorübergehend sein wird. Wie das Leben jener Motte, die geboren wird und am selben Tag stirbt. Und dass sie immer wieder über ihn hinweggehen wird. Sie wird ihm bei jeder Gelegenheit das Herz brechen und sich tage-, wochen- und sogar monatelang nicht um ihn kümmern – und nur dann zurückkommen, wenn sie eine Schulter zum Ausweinen braucht…..

„Weil…“, drang eine Stimme aus seinem Inneren… „Weil das Leben ohne sie ein Fehler wäre.“