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Herausforderungen bei der Erstellung politikrelevanter globaler Szenarien für Biodiversität und Ökosystemleistungen

Szenariobasierte Modellierung ist ein leistungsfähiges Instrument zur Beschreibung von Beziehungen zwischen plausiblen Trajektorien von Einflussfaktoren, möglichen politischen Interventionen und Auswirkungen auf Biodiversität und Ökosystemleistungen. Modellvergleiche sind entscheidend für die Quantifizierung von Unsicherheiten und die Identifizierung von Möglichkeiten zur Modellverbesserung, aber sie fehlten bisher in den Modellierungskreisen für die globale biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen. Der szenariobasierte Modellvergleich für Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (BES-SIM) soll diese Lücke schließen. Wir haben globale Landnutzungs- und Klimaprojektionen verwendet, um mögliche künftige Auswirkungen auf die terrestrische Biodiversität und Ökosystemleistungen zu simulieren, wobei wir eine Reihe von Modellen und harmonisierten Metriken verwendet haben.

Das Ziel dieses Papiers ist es, die im Rahmen von BES-SIM unternommenen Schritte zu reflektieren, verbleibende methodische Herausforderungen zu identifizieren und Wege zur Verbesserung vorzuschlagen. Wir haben fünf Hauptgruppen von Herausforderungen identifiziert: die Notwendigkeit,: 1) die Rolle der Natur in den zukünftigen Entwicklungsgeschichten des Menschen besser zu berücksichtigen; 2) die Darstellung der Einflussfaktoren in den Szenarien zu verbessern, indem die Auflösung (zeitlich, räumlich und thematisch) der Landnutzung als Haupttreiber des Biodiversitätswandels erhöht und zusätzliche relevante Einflussfaktoren einbezogen werden; 3) die Biodiversität auf Arten- und Merkmalsebene explizit in die Modelle der Ökosystemleistungen zu integrieren; 4) die Abdeckung der vielfältigen Dimensionen der Biodiversität und der Ökosystemleistungen zu erweitern; und schließlich 5) Zeitreihen oder einmalige historische Daten in die Kalibrierung und Validierung der Biodiversitäts- und Ökosystemleistungsmodelle einzubeziehen.

Die Bewältigung dieser Herausforderungen würde die Entwicklung integrierterer globaler Projektionen der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen ermöglichen und damit ihre politische Relevanz bei der Unterstützung der miteinander verknüpften internationalen Agenden für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung verbessern.