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Friedrich von Wieser

Friedrich von Wieser, (geb. 10. Juli 1851 in Wien, Österreich – gest. 23. Juli 1926 in Sankt Gilgen), Ökonom, der neben Carl Menger und Eugen von Böhm-Bawerk zu den wichtigsten Vertretern der Österreichischen Schule der Nationalökonomie gehörte.

Wieser besuchte von 1868 bis 1872 die Universität Wien und trat dann in den Staatsdienst ein. Wie sein Kollege Böhm-Bawerk durfte Wieser bei den drei Begründern der deutschen Schule der historischen Ökonomie – Karl Knies in Heidelberg, Wilhelm Georg Roscher in Leipzig und Bruno Hildebrand in Jena – studieren. Das Werk Mengers übte einen tiefgreifenden Einfluss auf Wieser aus. Im Jahr 1884 ging er an die Universität Prag und wurde 1903 Nachfolger Mengers an der Universität Wien. Danach bekleidete er offizielle Ämter und diente als Handelsminister in der letzten Regierung der österreichisch-ungarischen Monarchie.

Seine beiden wichtigsten Werke sind Der natürliche Wert (1889) und Grundriss der Sozialökonomik (1914). Im ersten Werk entwickelte er die Kostentheorie der österreichischen Schule, indem er auf Mengers subjektivem Wertansatz aufbaute und das Konzept der Opportunitätskosten einführte. In der Sozialökonomik ist das Prinzip des Grenznutzens der Ausgangspunkt für eine Analyse der immer weiter entwickelten Systeme wirtschaftlicher Beziehungen.