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Black History Month: Wilma Rudolphs unwahrscheinliche Reise zum olympischen Gold

In diesem Februar feiert Sports Illustrated den Black History Month, indem sie jeden Tag einen anderen legendären Athleten in den Mittelpunkt stellt. Heute blickt SI auf das Vermächtnis von Wilma Rudolph zurück.

Wilma Rudolph wurde einst gesagt, dass sie nie wieder laufen würde. Vier Jahre später war sie bei den Olympischen Spielen dabei. Vier Jahre später gewann sie drei Goldmedaillen und stellte dabei einen Weltrekord auf.

So lautet die unwahrscheinliche Geschichte von Rudolph, die nach den Olympischen Spielen 1960 in Rom zu einer der berühmtesten Sportlerinnen der Welt wurde. So beschrieb Barbara Heilman von Sports Illustrated sie in jenem Jahr:

Die schlanke Wilma Rudolph ist 1,70 m groß und hat einen Blick, der an eine Herzogin erinnert, aber in einer Menschenmenge, die zu einem Teil aus Skeeter und zu 5.000 Teilen aus Menschen besteht, kommen junge Männer und Babys in 30 Sekunden zu ihr. Ihre Manieren sind von einer natürlichen Zartheit und Süße, so wahr wie gutes Wetter. Sie zerstörte Rom, dann Griechenland, England, Holland und Deutschland. In Köln brauchte man berittene Polizei, um ihre Verehrer zurückzuhalten, in Wuppertal Polizeihunde. In Berlin stahl ihr das Publikum die Schuhe, umzingelte ihren Bus (in den sie barfuß einstieg) und schlug mit den Fäusten darauf ein, um sie zum Winken zu bewegen. Autogrammjäger drängten sie, wohin sie auch kam, und sie wurde mit Briefen, Geschenken, Telegrammen und Bitten überhäuft, dort zu bleiben, wo sie war, oder in ein Dutzend Städte zu kommen, wo sie nicht war.

Als 20. von 22 Kindern zu früh geboren, hatte Rudolph als Kind mit einer Reihe von Krankheiten zu kämpfen, darunter Lungenentzündung, Scharlach und Polio. Von den ersten beiden erholte sie sich, aber die Kinderlähmung hielt an. Aufgrund der rassistischen medizinischen Praktiken der damaligen Zeit wurde Rudolph in ihrer Heimatstadt keine Behandlung zuteil. Ihre Eltern mussten sie am historisch schwarzen Meharry Medical College in Nashville behandeln lassen, das etwa 50 Meilen von ihrer Heimatstadt Clarksville entfernt lag.

Zwei Jahre lang machten Rudolph und ihre Mutter also jede Woche die 100 Meilen lange Hin- und Rückreise, um ihr linkes Bein zu rehabilitieren, das durch die Kinderlähmung behindert war. Außerdem erhielt sie viermal täglich von Familienmitgliedern Massagen zu Hause.

Die Behandlung am Meharry Medical College (heute Nashville General Hospital at Meharry) und die Hilfe ihrer Familie ermöglichten es Rudolph, die Kinderlähmung zu besiegen und ohne Beinschiene oder orthopädischen Schuh zu laufen, als sie 12 Jahre alt war.

Drei Jahre später, als sie sich vollständig von den Folgen der Kinderlähmung erholt hatte, wurde Rudolph vom Leichtathletik-Trainer der Tennessee State University, Ed Temple, entdeckt, als sie als Zehntklässlerin für ihr Highschool-Basketballteam spielte. Temple nahm sie unter seine Fittiche. Nach einem Jahr fleißigen Trainings qualifizierte sich Rudolph für das olympische Leichtathletik-Team der USA und schließlich für die Olympischen Spiele selbst.

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Sie gewann 1956 nur eine Bronzemedaille in der 4x100m-Staffel, aber nach vier Jahren Training – acht Jahre nach ihrer Kinderlähmung – nahm Rudolph an der Veranstaltung teil, die sie international berühmt machte: Die Olympischen Spiele 1960.

Dort gewann sie Goldmedaillen über 100 m, 200 m und mit der 4×100-m-Staffel und war damit die erste Frau, die jemals drei Goldmedaillen bei einer einzigen Olympiade gewann. Sie stellte einen Weltrekord in der 4x100m-Staffel auf und stellte einen olympischen Rekord über 200m auf. Auch über die 100 m hätte Rudolph einen Weltrekord aufgestellt, wäre sie nicht mit 2,75 m/Sekunde windunterstützt gelaufen, 0,75 mehr als die für einen tabellarischen Rekord erforderlichen 2 m/s.

Da die Spiele zu den ersten gehörten, die weltweit im Fernsehen übertragen wurden, wurde Rudolph zu einem bekannten Namen. Mit ihrem neu gewonnenen Ruhm wurde sie zu Hause zu einer Bürgerrechts- und Frauenrechtsaktivistin und im Ausland zu einem Vorbild für Sportler. Ihr Vermächtnis als Pionierin lebt weiter.

Aus dem SI-Gewölbe:

„Like Nothing Else in Tennessee“, von Barbara Heilman (14. November 1960)

„What’s Garbo Doing In The Track And Field Hall of Fame? Go And Find Out, von Myra Gelband (22. Oktober 1979)