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49,XXXXY-Syndrom

Das 49,XXXXY-Syndrom ist eine Chromosomenerkrankung bei Jungen und Männern, die eine geistige Behinderung, Entwicklungsverzögerungen, körperliche Unterschiede und die Unfähigkeit, biologische Kinder zu zeugen (Unfruchtbarkeit), verursacht. Die Anzeichen und Symptome sind bei den betroffenen Personen unterschiedlich.

Jungen und Männer mit dem 49,XXXXY-Syndrom haben eine leichte oder mittlere geistige Behinderung mit Lernschwierigkeiten. Besonders betroffen sind die Sprachentwicklung und das Sprechen. Die meisten betroffenen Jungen und Männer können leichter verstehen, was andere Menschen sagen, als sie selbst sprechen können. Menschen mit 49,XXXXY-Syndrom neigen dazu, schüchtern und freundlich zu sein, aber Sprach- und Kommunikationsprobleme können zu Verhaltensproblemen wie Reizbarkeit, Frustrationstoleranz, trotzigem Verhalten und Wutausbrüchen beitragen.

Das 49,XXXXY-Syndrom geht auch mit einem schwachen Muskeltonus (Hypotonie) und Koordinationsproblemen einher, die die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten wie Sitzen, Stehen und Gehen verzögern. Betroffene Säuglinge und Jungen sind oft kleiner als ihre Altersgenossen, aber einige holen später in der Kindheit oder im Jugendalter an Größe auf.

Zu den weiteren körperlichen Unterschieden, die mit dem 49,XXXXY-Syndrom in Verbindung gebracht werden, gehören die abnorme Verschmelzung bestimmter Knochen im Unterarm (radioulnare Synostose), ein ungewöhnlich großer Bewegungsumfang der Gelenke (Hyperextensibilität), Ellenbogenanomalien, gekrümmte kleine Finger (Klinodaktylie des fünften Fingers) und Plattfüße (Pes planus). Die Betroffenen haben ausgeprägte Gesichtszüge, zu denen weit auseinander stehende Augen (okulärer Hypertelorismus), nach oben gerichtete äußere Augenwinkel (nach oben gerichtete Lidspalten), Hautfalten, die die inneren Augenwinkel bedecken (Epikanthusfalten), und ein flacher Nasenrücken gehören können. Zahnanomalien sind bei dieser Störung ebenfalls häufig.

49,XXXXY-Syndrom stört die männliche Sexualentwicklung. Der Penis ist oft kurz und unterentwickelt, und die Hoden können nicht herabgestiegen sein, d. h. sie befinden sich anormal im Becken oder im Bauchraum. Die Hoden sind klein und produzieren nicht genügend Testosteron, das Hormon, das die männliche Sexualentwicklung steuert. Der Mangel an Testosteron führt häufig zu einer unvollständigen Pubertät. Ab der Pubertät können die betroffenen Jungen und Männer eine spärliche Körperbehaarung haben, und bei einigen tritt eine Brustvergrößerung (Gynäkomastie) auf. Ihre Hoden produzieren keine Spermien, so dass alle Männer mit 49,XXXXY-Syndrom unfruchtbar sind.